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Hochsensible Kinder und ihr Sozialverhalten


Hochsensible Kinder Sozialverhalten

Inhalt:

 

Du willst wissen, ob dein Kind hochsensibel ist? Hier kannst du den einzigen ganz individuellen Test für hochsensible Kinder mit einem persönlichen Feedback von mir machen.

 

„Mein Kind ist anders“: Das Sozialverhalten hochsensibler Kinder


Hochsensible Kinder stellen Eltern vor viele Fragen


Wieso verhält sich dein Kind so…anders? Wieso hat es Angst vor Schnee und Schlittenfahren, während die anderen Kinder sich nur so nach draußen stürzen? Wieso bekommt es vor dem Kindergarten immer Bauchschmerzen? Warum bleibt es in der Krabbelgruppe immer auf deinem Schoß sitzen, während die anderen mutig loslegen? Wieso ist es tagsüber leise und introvertiert und nachmittags, nach der Schule oder dem Kindergarten, zu Hause laut und unruhig - oder einfach völlig erschöpft? Wieso hat es nur wenige Freunde? Warum möchte es kaum an Freizeitaktivitäten mit Gleichaltrigen teilnehmen? Weshalb hat es manchmal ganz plötzliche Gefühlsausbrüche? Erfahre hier mehr über das Sozialverhalten hochsensibler Kinder: Wieso, weshalb, warum.

Was bedeutet „Sozialverhalten“?


Das Dorsch Lexikon der Psychologie definiert Sozialverhalten als „alle Verhaltensweisen von Menschen und Tieren, die sich auf Reaktionen und/oder Aktionen anderer Gruppenmitglieder beziehen.“ Hochsensible Kinder haben ein besonders „durchlässiges“ Nervensystem. Sie nehmen überdurchschnittlich viele sensorische Reize auf und verarbeiten diese auch intensiver als die meisten anderen Kinder. Was in hochsensiblen Kindern genau vorgeht, ist für Außenstehende oft nicht gleich sichtbar. Wir sehen zunächst nur die Spitze des Eisbergs: ihr Verhalten. Und häufig fallen hochsensible Kinder unter ihren gleichaltrigen Gruppenmitgliedern auf, da sie sich irgendwie anders verhalten, als die anderen. Doch was genau sind typische Verhaltensweisen hochsensibler Kinder in Bezug auf andere Menschen? Was macht ihr Sozialverhalten aus?


In Kürze: Wichtige Merkmale im Sozialverhalten Hochsensibler Kinder


Dieses Sozialverhalten von hochsensiblen Kindern kann häufig beobachtet werden:

  • Sie sind sehr empfindsam für die Gefühle und Stimmungen anderer

  • Sie sind empathisch und mitfühlend und sorgen sich sehr um andere

  • Sie sind meist introvertiert (einige wenige sind auch extrovertiert)

  • Sie haben wenig Freunde (dafür enge Beziehungen)

  • Sie sind lieber am Rand einer Gruppe, statt mittendrin

  • Sie sind feinfühlige Beobachter des Verhaltens anderer

  • Sie haben plötzliche Gefühlsausbrüche und ein intensives Gefühlsleben

  • Sie haben ein großes Kontrollbedürfnis als Schutz vor Überwältigung

Hochsensibles Kind Sozialverhalten

Viel Wahrnehmen - Viel Fühlen: Gefühle und Sozialverhalten von hochsensiblen Kindern


Hochsensible Kinder nehmen die Gefühle anderer Menschen intensiver wahr


Hast du manchmal das Gefühl, dein Kind weiß ganz genau, wie du dich fühlst? „Färben“ deine Gefühle und Stimmungen schnell auf dein Kind ab? Stress, Wut und Ärger ist ansteckend. Das ist auch bei „durchschnittlich“ sensiblen Kindern und Menschen so. Für hochsensible Kinder können diese Gefühle aber noch viel intensiver und überwältigender sein. Und nicht nur Stress: Auch Trauer, Überforderung, Verzweiflung, Unruhe, Unsicherheit, Ratlosigkeit und viele weitere unangenehme Emotionen springen schnell auf hochsensible Kinder über. Durch ihr feinfühliges Nervensystem sind sie sehr empfänglich für die Gefühle und Stimmungen anderer Menschen. Das wirkt sich auch auf ihr Sozialverhalten aus.


Hochsensible Kinder zeigen ein mitfühlendes und harmoniebedürftiges Sozialverhalten


Hochsensible Kinder sind oft sehr mitfühlend und empathisch und sorgen sich viel um andere. Sie sind sehr harmoniebedürftig und stecken deshalb oft zurück, um keinen Stress oder Ärger bei anderen Menschen auszulösen. Von Menschengruppen oder größeren Kindergruppen sind sie oft überfordert, weil zu viele Stimmungen und Emotionen auf einmal auf sie einprasseln. Wenn hochsensible Kinder überreizt sind, was schnell passieren kann, neigen sie auch zu plötzlichen Gefühlsausbrüchen oder intensiven Wutanfällen. Die Intensität und der Ansturm der Emotionsreize kann sie ganz unmittelbar überwältigen. Hier ist eine feinfühlige Begleitung durch ihre erwachsenen Bezugspersonen gefragt, die besonders auf die Gefühle und Bedürfnisse hochsensibler Kinder Rücksicht nehmen.


Hochsensible Kinder Sozialverhalten

Am Rand statt in der Mitte: Hochsensible Kinder sind feinfühlige Beobachter


Hochsensible Kinder fühlen sich am Rand einer Gruppe sicherer

In Gruppen von Gleichaltrigen findet man hochsensible Kinder oft am Rand, statt in der Mitte. Hochsensible Kinder haben ein großes Interesse daran, das Ganze zu erfassen, statt nur Teile davon. Sie möchten die Dinge in Beziehung zueinander setzen und ihr Wissen verknüpfen und vernetzen. Um sich sicher zu fühlen, ist es wichtig, den Kontext zu kennen. Einzelne Reize, die aus dem Zusammenhang gerissen sind, führen zu Verwirrung und Unsicherheit. Die Position am Rand einer Gruppe ist ein typisches Sozialverhalten, das hochsensiblen Kindern zu mehr Sicherheit verhilft. Am Rand ist die Reizdichte kleiner als in der Mitte und vor allem auch überschaubarer und kontrollierbarer. Vom Rand aus ist der Rückzug einfacher möglich. Und Rückzug ist für hochsensible Kinder sehr wichtig, sonst droht schnell die Überreizung. Vom Rand aus haben hochsensible Kinder einen guten Überblick auf das Geschehen.

Hochsensible Kinder beobachten gern das Sozialverhalten anderer


Da ihnen kaum etwas entgeht und ihnen auch Details gut auffallen, sind hochsensible Kinder feinfühlige Beobachter. Sie möchten auch in ihrem Sozialverhalten zunächst etwas gut begreifen und kennenlernen - in diesem Fall andere Kinder oder andere Menschen - bevor sie sich wagen, eine für sie sehr intensive Interaktion einzugehen. Hier zeigt sich auch das für hochsensible Kinder typische, manchmal stark ausgeprägte Kontrollbedürfnis. Sie möchten die Kontrolle behalten, als Schutz vor Überwältigung. Manchmal lässt sich das auch in ihrem Sozialverhalten ablesen: Wenn sie ihre Mitmenschen gut kennen und ihnen vertrauen, dann übernehmen sie gern die Führung und haben manchmal Schwierigkeiten damit, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es sich wünschen. Hier brauchen sie wieder einfühlsame Erwachsene, die ihnen Sicherheit vermitteln. Wenn sich hochsensible Kinder (selbst)sicher und geborgen fühlen können, dann fällt es auch leichter, loszulassen.


Hochsensibles Kind Sozialverhalten

Zurückhaltende Einzelgänger? Hochsensible Kinder und ihr Freundeskreis


Hochsensible Kinder zeigen oft ein eher zurückhaltendes Sozialverhalten

Das „typische“ hochsensible Kind ist eher introvertiert und hat wenig Freunde. Es fühlt sich oft anders, als die anderen. Was es auf der Ebene seines Nervensystems in gewisser Weise ja auch ist. Wenn wir aber das Gefühl bekommen, wir passen nicht zu den anderen, wir fallen irgendwie aus der Gemeinschaft heraus, dann schadet das unserem Selbstwert. Hochsensible Kinder fühlen sich oft unverstanden, da ihr Sozialverhalten anders ist, als das der meisten anderen Kinder. Sie reagieren einfach häufig anders auf die gebotenen Reize. Ihnen ist schneller alles zu viel. Zu laut, zu eng, zu nass, zu kalt. Die anderen Kinder wiederum können den Rückzug oder die Überreizung der hochsensiblen Kinder nicht nachvollziehen: „Warum bist du so komisch?“ Konflikte mit Gleichaltrigen können die Folge sein.


Hochsensible Kinder haben sehr intensive Freundschaften und Beziehungen

Hochsensible Kinder orientieren sich in ihrem Sozialverhalten auch häufig eher an älteren Kindern oder an Erwachsenen. Sie sind oft sehr sprachbegabt und wollen auch in Erwachsenengesprächen alles wissen und mitreden. Da sie sich ihren Gleichaltrigen oft nicht zugehörig fühlen, wünschen sie sich manchmal, schon älter zu sein, als sie sind. Auch wenn hochsensible Kinder meistens eher einen kleinen Freundeskreis haben, so sind die Beziehungen dafür umso intensiver. Sie haben zwar wenig Freunde, dafür aber sehr enge. Da hochsensible Kinder alle Reize tiefgreifender erleben, können sie auch die wunderbare Verbindung zu anderen Menschen intensiver erfahren und genießen. Das zeigt sich im Idealfall auch in der Beziehung zu ihren engsten und vertrautesten Menschen, ihren Eltern. Wenn wir es als Eltern schaffen, unsere hochsensiblen Kinder wirklich zu sehen und zu hören und sie feinfühlig zu unterstützen, dann dürfen wir eine besonders intensive Beziehung zu ihnen genießen.

Hochsensible Kinder Sozialverhalten

Das Sozialverhalten hochsensibler Kinder: Die feinen Töne sind wichtig und wertvoll


Das Sozialverhalten hochsensibler Kinder ist geprägt von extremer Feinfühligkeit, Mitgefühl, einer genauen Beobachtungsgabe und einer zurückhaltenden aber sehr herzlichen und intensiven Art. Wird ein hochsensibles Kind nicht optimal gefördert, dann kann es sein, dass es sich anders, ausgegrenzt und unverstanden fühlt. Selbstwertprobleme, Traurigkeit, Ängstlichkeit oder dauerhafter Stress und Überreizung können die Folge sein. Auch psychosomatische Beschwerden (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen) können auftreten.

Wir Eltern sorgen für Sicherheit


Als Eltern von hochsensiblen Kindern müssen wir auf eine besonders rücksichtsvolle und bedürfnisorientierte Begleitung achten. Und das ist sehr schwierig! Wir Eltern sind auch nur Menschen, mit eigenen Sorgen, Problemen und Ängsten. Da kann es hilfreich sein, sich Hilfe und Unterstützung von außen zu suchen. Je früher, desto besser. Denn jetzt stellen wir die Weichen für die Zukunft unserer Kinder. Und natürlich wünschen wir uns alle, dass sie leicht, entspannt und glücklich wird.

 

Johanna Schön ist Heilpraktikerin auf dem Gebiet der Psychotherapie, Familiencoach und Expertin für hochsensible Kinder.

 

Du hast vielleicht auch ein hochsensibles Kind und stehst vor Fragen oder wünschst dir Unterstützung? Ich unterstütze euch gerne im Live 1:1 Online Elterncoaching für Eltern mit hochsensiblen Kindern:


Du kannst auch den Online Elternkurs: "Hochsensible Kinder fördern" machen. Darin lernst du selbstbestimmt, wie du dein hochsensibles Kind besser verstehst und optimal unterstützen kannst.




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